ist zwar kein Kraut gewachsen – aber ein paar Mittelchen aus heimischen Zutaten gibt es doch.
Taramosalata vom Heringsrogen
Leftover-Management, so heißt das heute, was unsere Großmütter früher jeden Tag betrieben haben. Alles verwenden, nichts verschwenden. Normal eigentlich, aber in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft nicht mehr an der Tagesordnung. Warum? Weil wir denken, wir bräuchten ein exaktes Rezept. Ich finde, das stimmt nicht, denn Kreativität ist gut für uns als Kochende Menschen, aber auch für das Klima. Wir werfen weniger weg, können dichter an der Jahreszeit kochen und sparen nicht zuletzt Geld. Taramosalata kennt Ihr als das quietschrosa gefärbte Zeug vom Griechen. Meine Variante ist eher so graubraun, weil ich keinen gefärbten Rogen, sondern meine selbstgemachte Herings-Bottarga genommen habe, noch einfacher für Euch ist sicher gekaufter Rogen oder einfach ein schönes Stück Räucherfischfilet ohne Gräten. Wollt Ihr Rosa? Gebt etwas Rote Beten hinzu. Ursprünglich ist Taramosalata ein Arme-Leute essen der Griechen gewesen. Es gibt Varianten mit Brot oder auch mit Kartoffeln. Ich mag am Liebsten diese Variante – ob mit oder ohne Fischrogen:
Zwei gekochte Kartoffeln von gestern pellen und grob schneiden. Knoblauch (ich nehme 2 – 3 Zehen, dann ist es schon recht stark) grob schneiden und in Olivenöl fein pürieren. Saft und Abrieb einer halben Zitrone dazugeben, Meersalz und Pfeffer, frische Muskatnuss, wenn Ihr wollt. Die Kartoffelstücke zügig in das Öl pürieren, eventuell mehr Öl zugeben, damit Ihr eine schöne Konsistenz erhaltet. Wichtig ist hier, nicht zu lange zu pürieren – dann kann die Kartoffel ein bisschen kleistrig werden. Schmeckt auch, sieht nur etwas schmierig aus – das ist Geschmackssache. Ich lasse lieber alles etwas gröber und rustikaler. Am Schluss erst werden die Fischeier untergerührt, damit sie im Mund noch knacken. Mit Zitronenthymian oder Petersilie bestreuen und genießen. Zu Fladenbrot, zu Grillgemüse oder zu gebratenem Fisch und Tintenfisch.