HERR DEXTER ist in der SCHEISSE – über Saure Gurken

Es gibt ja Kolumnisten, die reden mit ihrem Kühlschrank. Ich gehörte eigentlich nicht dazu. Bis vor ein paar Wochen, als meiner, ich weiß nicht mal seinen Namen, sich entschloss, lieber ein Gletscher sein zu wollen. Systematisch fraß er von hinten nach vorne den Rumtopf, ein Lieblings-Ouzo-Glas, etwas Unbeschriftetes aus grünen Chili und die tausendjährige Johannisbeermarmelade. Ich hasse Marmelade. Soll er haben. Aber irgendwann brauchte ich das Ouzo-Glas und fing an mit all meinen Badehandtüchern, vielen Schüsseln heißen Wassers, Zuspruch und meinem Fön, den ich nur Haartrockner nennen darf, weil er nicht von Braun ist, eine lange Nacht der Enteisung zu veranstalten.

Es wurden drei Nächte, bis alles blitzblank und abgetaut war. Prost! Darauf, dass alles grad beschissen läuft. Wir haben angestoßen – mehrfach. Darauf, dass wir wieder aufstehen, weil wir (das Gras) stärker sind als der Stier. Auf Bertolt Brecht auch und auf den Scheiß-Job, der nun endlich weg ist. Auf Gott und die Welt, Frauen und fast alles.

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