BIO-LÄMMER RETTEN

Alle wollen Schaf- und Ziegenkäse, allen voran die Vegetarier:innen. Für Käse braucht man Milch und für Milch braucht man Muttertiere mit Nachwuchs. Doch was passiert mit den männlichen Lämmern und Zicklein? Allein in Deutschland landen jährlich über 10.000 Ziegenböckchen auf dem Müll, weil sie in unserer Kochkultur keine Tradition haben.

Die Vereinigung der Schaf- und Ziegenmilcherzeuger e.V. (VSZM) möchte das ändern und hat mich gebeten, Rezepte „from Note to tail“ zu entwickeln, die sowohl daheim als auch gastronomisch mit dem Fleisch der jungen Tiere funktionieren. Danke für diesen wunderbaren Auftrag, es hat große Freude gemacht!

Hier kommt eine Kostprobe, weiter unten dann der Link zu den Bio-Lämmern, Hintergründen und Küchen-Inspirationen.

Zicklein-Haxen in Rotwein

Haxe in Rotwein

Zicklein-Haxen in Rotwein mit Rauke und Kirschtomaten

Für 2-3 Portionen

Zutaten

Rotweinhaxe

2 Haxen, also nicht Füße, sondern das Stück Keule unterhalb vom Knie

4 Lorbeerblätter

2 rote Zwiebeln, grob geschnitten

2 Knoblauchzehen

1 l Rotwein – es kann ein einfacher sein

2 Nelken

2 Wacholderbeeren

1 EL getrocknete Pilze

Kochen

Alles zusammen in einem Topf kalt ansetzen und zum Kochen bringen, eine Stunde köcheln lassen und dann im Backrohr bei 90°C 2 Stunden ziehen lassen, alternativ bei Mini-Hitze mit Deckel auf dem Herd lassen. Haxen rausnehmen, den Wein entweder lackartig einkochen oder für die nächste Sauce oder den nächsten Braten weiterverwenden. Fleisch von den Haxen pflücken und in mundgerechte Stücke schneiden.

Ab hier gibt es wieder tausend Möglichkeiten: in die Suppe, zum Reis, als pulled goat, wie Gyros, in Tomatensauce…

Schön einfach und frisch ist diese Variante:

Zutaten

2 Handvoll Kirschtomaten

2 Lauchzwiebeln in feine Ringe

1 feingehackte frische Knoblauchzehe

Olivenöl

50 g gekrümelten Ziegenkäse

2 Handvoll Rucola

Ein paar schwarze Oliven

Ein Spritzer Balsamico

Kochen

Fleisch in Olivenöl warmbraten, Tomaten kurz mitbraten, Lauchzwiebeln, Käse und Rucola unterziehen, salzen und pfeffern, mit Balsamico besprenkeln.

UND WEIN? Ziegenfleisch ist sehr mild, da darf es auch ein leichterer Rotwein sein, gerade wenn es noch spätsommerlich draußen ist, ein Spätburgunder beispielsweise, rot oder rosé ausgebaut.

GEFÖRDERT DURCH DAS BUNDESMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT AUFGRUND EINES BESCHLUSSES DES DEUTSCHEN BUNDESTAGS IM RAHMEN DES BUNDESPROGRAMM ÖKOLOGISCHER LANDBAU (BÖL).

Mehr Informationen zur Initiative und noch mehr Rezepturen:

Rezepte mit Ziegen- und Schaf-Lämmern

DIE GESCHICHTE VON DEN DREI KARTOFFELN

Die Geschichte von den drei traurigen Kartoffeln vom Vortag

Leftover-Management, so heißt das heute, was unsere Großmütter früher jeden Tag betrieben haben. Alles verwenden, nichts verschwenden. Normal eigentlich, aber in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft nicht mehr an der Tagesordnung. Warum? Weil wir denken, wir bräuchten ein exaktes Rezept. Ich finde, das stimmt nicht, denn Kreativität ist gut für uns als kochende Menschen, aber auch für das Klima. Wir werfen weniger weg, können dichter an der Jahreszeit kochen und sparen nicht zuletzt Geld.

Heute habe ich für Euch drei Beispiele für leckere Kartoffelcrème, die man aus übrig gebliebenen Pellkartoffeln macht. Ich hatte drei Stück, zu wenig für eine ordentliche Bratkartoffelmahlzeit. Die Basis für diese Crème kommt aus Griechenland und heißt Skordalia. Wenn Ihr Eure griechische Oma fragt, wie das geht, wird sie Euch bestimmt sagen, dass meine Variante total falsch ist und erklären, wie es eigentlich geht. Probiert beides aus – nur so könnt Ihr Eure eigene Kreation entwickeln. Schmecken soll es Euch!

Alle drei Vorschläge eignen sich perfekt als Dipp oder Aufstrich zum Brot als Vorspeise aber auch zu gegrilltem Gemüse oder Fisch oder ganz klassisch zu Calamari. Im Kühlschrank hält Skordalia ein paar Tage, lässt sich also prima fürs nächste Grillfest vorbereiten oder auch verschenken.

Und so einfach geht das: „DIE GESCHICHTE VON DEN DREI KARTOFFELN“ weiterlesen

QUITTENWETTER

Einkochen gegen die Depression

Über’s Wetter reden kann man immer dann, wenn einem sonst gerade nichts mehr einfällt. Mir fällt tatsächlich nicht viel ein in dieser grauen Jahreszeit, außer dass ich es immer noch nicht wirklich schaffe, sie zu vermeiden in dem ich temporär das Land verlasse. Die Jahre, in denen ich mich über die Winterzeit als Koch halbtot gearbeitet habe, hatte ich scheinbar keine Zeit dafür, denn Tageslicht war ohnehin ein unverschämter Luxus. Aber jetzt, wo ich so ein halber Büromensch geworden bin, ist sie wieder da: die Winterdepression.

Dezember

„QUITTENWETTER“ weiterlesen