Manchmal fühle ich mich alt. Ich bin ja auch schon ganz schön alt – über Midde 40. Dann wieder ist es andersrum. Neulich zum Beispiel war ich beruflich in einer Berufsschule. Auf dem Weg ins Klassenzimmer dachte ich mir: Gut, dass ich schon so alt bin. Ich habe nämlich immer noch Angst vor der Pubertät und all den der Selbstfindung dienenden Stimmungsschwankungen, die danach kommen. Manchmal ist alt sein ja sogar modern. Wenn Du zum Beispiel ein Parmesankäse oder ein Balsamico bist. Bin ich aber nicht. Ich weiß nicht, was ich bin. Immer noch nicht.
Es gab Zeiten, da war ich jeden Tag weltmodern gekleidet und dennoch fand mich in unserer beschaulichen Stadt niemand richtig schick, weil Mode so funktioniert, dass man am Anfang eines Trends immer alles ein bisschen hässlich findet. Mode geht immer schneller, je älter man wird und man kann versuchen, sich daran zu gewöhnen. Dinge positiv zu sehen, wie zum Beispiel den Umstand, dass Korn wiederkommt oder für meinen Fall die ausgestellte Hose. Nicht ganz so einfach ist es dann beim Haifischkragen, Plateauschuh und Orange-Graumelange-Kombinationen. Geschmackssache. „FASHION FERMENTED – ich bin was ich nicht ess“ weiterlesen